Knochendiebin

Coverfoto Knochendiebin
Copyright: Carlsen

von Margaret Owen
aus dem Englischen von Henning Ahrens
Carlsen, 2019
gebunden, 407 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN 978-3-551-58405-2
19,99 Euro

 

Das Königreich, in welchem Stur lebt, ist in Kasten gegliedert. Es gibt die Phönixe, die die königliche Familie verkörpern, die Hehren Kasten, die Adlige „beschäftigen“, die Jagenden Kasten, die, wie ihr Name schon sagt, Jäger und Krieger „aufziehen“ und die Gewöhnlichen Kasten, in denen das gewöhnliche Volk seinen Platz hat. Jede der Kasten hat Untergruppen, die mit Vogelnamen bezeichnet sind.

Und, naja, dann gibt es darunter noch die Krähen bzw. die Knochendiebe, um nur zwei der Schimpfnamen zu nennen, mit denen sie betitelt werden. Sie haben kein Geburtsrecht und keine besonderen Fähigkeiten, wenn es Magier in ihrem Volk gibt. Doch sie sind die einzigen, die gegen die Seuche immun sind, welche unnachgiebig das Reich zerstört. Ihr Job ist es, den Menschen den qualvollen Tod an der Seuche zu erleichtern und sie zu bestatten. Doch nicht komplett, denn sie „stehlen“ sich immer ein, zwei Zähne (Den Grund dafür verrate ich nicht. Zwar ist es kein Geheimnis und es wird schon schnell deutlich gemacht, doch ich will ja nicht alles vorwegnehmen.)

Stur gehört zu einer der Krähen-Rotten. Als ihre Rotte für eine Bestattung zum Palast gerufen wird, geschieht etwas Unglaubliches: Der Kronprinz und sein Leibwächter, die eben noch als Seuchenleichen im Lager der Rotte lagen, leben wieder. Sie brauchen die Hilfe der Krähen, um eine fiese Intrige zu verhindern, doch können die Krähen den Adligen trauen? Können sie ihnen Begleitschutz geben, ohne dass ein Konflikt nach dem nächsten auftaucht? Denn jeder weiß, dass die anderen Kasten und die Krähen nicht zusammenpassen.

Das Buch war überraschend gut. Ich fand das Cover und den Klappentext nämlich zuerst sehr gewöhnungsbedürftig, doch es ist unerwartet cool gewesen. Hier sind die Gründe:

Das Buch ist, egal wie komisch sich die ganze Krähengeschichte anhört, mega spannend und man kann gut hineinfinden. Ich dachte, dass ich nie die ganzen Vogelnamen der einzelnen Kasten parat haben werde, wie Krähe = Erlöser/ Bestatter, Phönix = Königsfamilie/ Feuer, Habicht = Wache/ Heiler, Kranich = Wahrheit etc. Ich find das übrigens mega gut gemacht. Jeder hat eine bestimmte Vorstellung bei den verschiedenen Vögeln und diese Vorstellung projeziert die Autorin auf die Fähigkeiten der verschiedenen menschlichen Kasten.

Damit wollte ich sagen, dass ich zum Beispiel bei dem Habicht direkt an einen Jagdvogel beziehungsweise an ein Raubtier denke. Da ist es für mich total plausibel, wenn der Habicht im Buch ein Jäger und Wächter ist, wobei die heilenden Fähigkeiten da in meinen Augen ein bisschen aus dem Rahmen springen. So werden die „hässlichen“ und schwarzen Krähen verachtet und die wunderschönen Phönixe geliebt und verehrt.

Das Cover fand ich erst komisch und ich glaube, dass es das war, was mich davon abgehalten hat, dass Buch sofort zu lesen. Doch im Nachhinein finde ich es super stimmig. Es erzeugt nämlich eine ein wenig düstere Stimmung und das Buch ist das ja auch ein bisschen. Hallo?! Die Hauptprotagonistin ist so etwas wie eine Schlachterin (zwar zum Erlösen) und Bestatterin und ihre Truppe auch. Ein bisschen Mystery und Horror (auf kleinster Ebene) muss da sein.

So: Insgesamt würde ich das Buch allen empfehlen, die Fantasie und makabre Mystery lieben, da das Buch spannend und faszinierend ist. Ich hoffe, es gefällt euch! Ich wünsche euch noch schöne Restferien mit ganz viel Lesezeit!

Sophie Heuschkel, 14 Jahre alt

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