Nála: Ein Rittermärchen

Coverfoto Nala ein Rittermärchen
Copyright: Kullerkupp Kinderbuchverlag

 

von Eva Thengilsdóttir
Kullerkupp Kinderbuchverlag, 2018
gebunden, 36 Seiten
ab 6 Jahren
ISBN 978-3947079070
19,90 Euro

 

Im isländischen Nationalmuseum hängt ein großer Ritterteppich. Er ist ungefähr 300 Jahre alt und ganz im traditionellen isländischen Kreuzstich bestickt. Dieser Teppich hat die Autorin Eva Thengilsdóttir zu einem poetischen Bilderbuch inspiriert. Seine Zeichnungen bestehen nur aus zarten roten, blauen und grauen kunstvollen Kreuzstichen und erzählen eine wunderbare und sehr phantasievolle Geschichte:

Der wilde Ritter Wagemut ist ein mutiger und großartiger Kämpfer. Mit seinem Schwert bezwingt er Menschen, Ritter, Drachen aber auch böse Fabelwesen und schreckliche Gespenster. Doch all seine Siege machen ihn nicht froh. Denn das Wichtigste auf der Welt kann er dadurch auch nicht bekommen: Wahre Freunde. So ist der Ritter jahrelang ganz allein, nur mit seinem Schwert und seinem Pferd.

Eines Tages trifft Wagemut auf ein Mädchen, Nala. Sie ist wunderschön und voller Liebe, und sie kann kunstvolle Stickereien herstellen. Eines Nachts verwandelt sie Wagemuts Schwert in eine Sticknadel und stickt damit fröhliche und sehr lebendige Bilder. So zeigt sie dem Ritter, welche Dinge das Leben wirklich lebenswert machen.

Dieses Bilderbuch ist ein kleines Kunstwerk. Aber ich denke, vor allem für Erwachsene. Es ist eine leise, aber kraftvolle Geschichte, die da erzählt wird und auch die zarten Bilder sind ein Hingucker, aber man muss schon sehr genau schauen. Bilderbuchliebhaber und Sammler werden hier sicherlich auf ihre Kosten kommen, für viele Kinder dürfte das Buch aber wohl zu künstlerisch sein.

Ich habe das Buch mit dem 6jährigen Max und der 5jährigen Carlotta angesehen, aber schon nach dem ersten Blättern fanden sie es „ langweilig!“ Auf die Nachfrage warum, sagten sie, dass ihnen die Bilder überhaupt nicht gefielen, die seien ja gar nicht bunt und nur „Kreuze“.

Schade, aber vielleicht werden wir es in ein paar Jahren noch einmal probieren. Denn das Buch hat es verdient. Es basiert auf einer tollen Idee, die sehr stimmig ausgeführt wurde. Zu Recht ist das Buch für den isländischen Literaturpreis nominiert worden.

Monika H.

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