Rebecca -verflucht, ausgerechnet England!

Coverfoto Rebecca- Verflucht, ausgerechnet England!
Copyright: chicken house

von Barbara Laban
chicken house, 2019
gebunden, 222 Seiten
ab 11 Jahren
ISBN978-3-5515-2106-4
13,00 Euro

„Das ist ja wohl nicht dein Ernst. Ich hatte gesagt, ich will auf keinen Fall ein Mädchen, und ganz sicher nicht so ein dürres Geschöpf mit tellergroßen Augen, das aussieht, als könnte der kleinste Windhauch sie umwehen. Zu meiner Zeit hat man sich übrigens die Haare zusammengebunden, vor allem, wenn man so viele davon hat.“

Rebecca hat die Faxen dicke. Weil ihr Bruder einen Unfall hatte, fällt der Familienurlaub in diesem Jahr ins Wasser. Und ihre Eltern haben sie kurzerhand auf eine Sprachreise nach England geschickt. So sitzt sie nun mutterseelenallein mit 11 fremden Kindern im Bus nach Seacliff.

Doch der Ort liegt am Ende der Welt und hat nicht mal eine Internetverbindung. Und ihre Gasteltern hat Rebecca sich auch anders vorgestellt. Sie landet nämlich bei der super unfreundlichen Mrs. Lydia. Die kann weder kochen, noch Autofahren und Mädchen mag sie sowieso nicht. Dafür wohnt sie in einem alten Schloss hoch oben auf einer steil ins Meer abfallenden Klippe.  Dort oben, im eiskalten und zugigen Turmzimmer ist Rebecca untergebracht, fernab von Mrs. Lydias Räumen. Das ist schon ziemlich gruselig. Vor allem weil ein Schwarm wilder schwarzer Raben den Turm mit krächzenden Schreien umkreist.

Ein bisschen komisch findet Rebecca auch die vier alten Porträts von jungen Mädchen in ihrem Alter. Die ihr auch noch zum Verwechseln ähnlich sehen. Im Dorf erzählt man sich, dass sie alle verunglückt sind, vom Turm gefallen aus ungeklärter Ursache…

Weil auch der Lehrer der Sprachschule von Seacliff nicht zum Unterricht erscheint, haben Rebecca und die anderen Sprachschüler Zeit, ein bisschen herumzuforschen. Und sie stoßen im Dorf und beim Schloss nicht nur auf weitere sonderbare Zufälle, sondern auch auf handfeste Lügen und eine fiese Verschwörung. Doch wo liegt der Schlüssel zu diesem Rätsel?

Was als harmlose Sprachreise eines schlecht gelaunten 12jährigen Mädchens beginnt, entwickelt sich schnell zu einer spannenden Spurensuche in einem verlassenen Ort mit merkwürdigen Menschen. Wem kann man trauen, was ist nur Jahrhunderte alter Aberglaube und was Verrat?

Rebecca und ihre Freunde sind mir als Figuren sofort ans Herz gewachsen. Sie sind sehr unterschiedliche Charaktere, dabei aber so lebensecht dargestellt, so dass man ihnen alle Aktionen auf jeden Fall abnimmt. Und sie halten ganz wunderbar zusammen und setzen sich füreinander ein, obwohl sie sich erst ganz kurz kennen.

Der Schreibstil des Buches ist sehr angenehm, er ist leicht und flüssig zu lesen und sehr stimmig. Auch das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, es macht neugierig und verrät trotzdem nicht zu viel.

Barbara Laban als Autorin kenne ich schon von mehreren Jugendbüchern her, jedes davon hat mir richtig gut gefallen, denn sie schafft es, immer ganz besondere Geschichten mit vielen neuen Ideen und Wendungen zu erzählen. Man ist sofort in der Geschichte drin und kann nicht aufhören zu lesen.

Empfehlenswert!

Monika H.

 

2 Antworten auf „Rebecca -verflucht, ausgerechnet England!“

  1. Wunderbar, danke – das hat mich richtig neugierig gemacht!

    Da werde ich wohl morgen tatsächlich durch Berlins momentanen Bilderbuchsommer zu meinem Lieblingsbuchladen laufen …

    Ganz herzlichen Dank für diese Anregung und eine sorglose, lesefutterreiche Zeit
    Bianka

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