Rowan und Ash- Ein Labyrinth aus Schatten und Magie

Coverfoto Rowan und Ash
Copyright: ueberreuter

von Christian Handel
gebunden, 414 Seiten
ueberreuter, 2020
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7641-7105-6
17,95 Euro

Rowan ist als Sohn des Erzherzogs seit seinem dritten Lebensjahr der Kronprinzessin von Iriann versprochen. Anlässlich ihres siebzehnten Geburtstages reist er mit seiner Familie in die Hauptstadt, um an ihrer Geburtstagsfeier teilzunehmen und den Ratssitzungen beizuwohnen.

Der Rat sieht sich nämlich ernsten Bedrohungen gegenüber. Das alte Schattenlabyrinth, das seit Jahrhunderten die schwarze Königin gefangen hält, scheint immer unsicherer zu werden. Dort brechen wiederholt Schattenkreaturen aus und versetzen die Bewohner Irianns in Angst und Schrecken, da sie den Hexenbrand übertragen. Eben jene Krankheit, mit der die schwarze Königin vor all den Jahren die Bevölkerung Irianns unterdrücken wollte, bevor sie besiegt und in einen ewigen Schlaf gebannt wurde.

Nun befürchten die Bewohner Irianns, dass die Hexe dem Bann entkommen könnte, um abermals ihren Zorn gegen Iriann zu wenden.

Als Rowan in der Hauptstadt ankommt, scheint die alte Geschichte um die Hexe jedoch nicht sein größtes Problem zu sein. Zeitgleich mit ihnen besucht nämlich auch Ash, Prinz der Gwilen die Hauptstadt. Eben jener Prinz, den Rowan bei einem Besuch der Gwilen kennenlernte und der sein Herz so seltsam höher schlagen und seine Beine zu Pudding werden lässt. Ash scheint diese Gefühle zu teilen, aber Rowan ist nun mal der Prinzessin versprochen, außerdem werden derartige Beziehungen in Iriann verachtet. Es scheint ausweglos für die beiden und auch die Lage um das Schattenlabyrinth spitzt sich immer weiter zu. Kann am Ende doch noch ein Wunder geschehen oder ist ihre Liebe und ganz Iriann dem Untergang geweiht?

Ich muss sagen, ich war von der ersten Seite an verliebt in dieses Buch und habe es regelrecht verschlungen. Die Welt, in der Rowan und Ash leben, ist wahnsinnig spannend. Da gibt es einmal die Geschichte um die schwarze Königin und den Schrecken, den sie immer noch verbreitet. Der Hexenbrand und die Schattenkreaturen stellen eine ganz reale Bedrohung dar.

Und dann sind da noch die Legenden um die Elfen, die Rowan so sehr faszinieren. Noch vor dem Schrecken der schwarzen Königin verschwanden die Elfen nach und nach aus Iriann und niemand weiß wohin. Verschwanden sie wegen der schwarzen Königin? Oder konnte die schwarze Königin ihren Schrecken nur verbreiten, weil die Elfen verschwanden?

Diese Zusammenhänge haben Rowan schon immer interessiert und sind auch für den Leser sehr spannend, da man mit Rowan zusammen der Wahrheit Schritt für Schritt näher kommt. Dann ist da natürlich noch die Beziehung zwischen Ash und Rowan. Die beiden haben es nicht leicht. Am Hof befinden sich überall offene Augen und Ohren, die nur auf den nächsten Skandal warten und es ist klar, dass Rowans Vater die Beziehung der beiden niemals billigen würde.

Rowan ist gefangen zwischen seinen Gefühlen für Ash und seinen Pflichten gegenüber Iriann und seiner Familie. Dieser Kampf in seinem Inneren ist wahnsinnig spannend zu verfolgen. Mir hat diesbezüglich vor allem gefallen, dass wir mit Rowan und Ash endlich mal queere Fantasy-Helden haben, die leider immer noch ziemlich schwer zu finden sind. Dieses Buch hat wirklich alle meine Erwartungen um Längen übertroffen.

Ann-Kathrin Opiolka, 19 Jahre

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

 

„Sein Weg? Vorherbestimmt! Seine Verlobung? Arrangiert! Seine Gefühle? Verboten! Tritt ein in eine Welt voll dunkler Magie und geheimer Sehnsucht!”

Der Weg von Rowan O’Brien ist seit langer Zeit vorherbestimmt: In einem Jahr wird er Alyss heiraten, die Kronprinzessin des Reichs Iriann. Und eigentlich läuft auch alles gut, die beiden verstehen sich und Rowans Vater erhofft sich von dieser Verbindung gewisse Vorteile. Allerdings geht Rowan ein junger Mann nicht mehr aus dem Kopf, welchen er vergangenen Sommer kennenlernte: der Königssohn Ash. Und Gerüchten zufolge sei der an Männern mehr interessiert als an Frauen.

Als dann Rowan Ash wiedersieht, findet er sich inmitten eines gewaltigen, für ihn strikt verbotenen, Gefühlschaos wieder. Getrieben zwischen Pflichtgefühl und dem Ruf seines Herzens muss er sich entscheiden, welchen Weg er für sein weiteres Leben einschlagen will.

Meine Meinung:

Ich habe das Buch anfangs voller Freude in meiner Hand gehalten, denn Ich war unglaublich gespannt auf die Umsetzung von  Fantasy / Homosexualität. Ich muss zugeben, dass ich selbst merke, irgendwie viel zu wenig über das Thema zu wissen, jedoch war dementsprechend meine Erwartung auch sehr hoch (vielleicht ja auch etwas zu hoch?).

Vorab muss ich ehrlicher Weise auch schon mal zugeben, dass ich persönlich, auch nach Beenden des Buches, als Leser keine „Magie“ verspürt habe, die von diesem Buch ausgehen sollte.

Die Seiten flogen zwar vorbei, jedoch hat, so komisch das nun auch klingen mag, einfach der „Inhalt“ gefehlt. Ich persönlich habe das Buch als etwas “leer” empfunden. Ständig ging es hin und her und das auch noch so unglaublich langsam… als Leser habe ich mich einfach eigenständig, ohne jeglichen Antrieb, durch die Seiten gejagt. – Meine einzige Begierde war hierbei, endlich das zu bekommen, wonach ich gesucht habe. Doch leider kam es irgendwie nicht und ich habe gar nicht verstehen können, wie ich nun bei der letzten Seite angelangt bin.

Außerdem hatte ich schon das Gefühl, dass mehr die Beschreibung als die tatsächlichen Gefühle im Vordergrund stand. Das ganze wirkte für mich persönlich etwas unfertig und abgehackt. …

Ich hoffe, ich konnte meine Meinung gut in Worte fassen, und ihr wisst, was ich meine. Trotzdem finde ich es ganz wichtig zu beachten, dass dies nur meine Meinung ist, und eure völlig anders aussehen könnte.

Jeder Leser beginnt nun mal mit seinen eigenen, ganz persönlichen, Eindrücken ein Buch, was letztendlich auch die Wirkung auf den Leser verändern kann.

Wenn euch Bücher ansprechen, bleibt es also immer ganz wichtig, sich auch mal einen eigenen Eindruck zu machen! 🙂

Bengisu Bor, 15 Jahre

Und hier kommt noch eine dritte Meinung zu diesem Buch:

Rowan O´Brien ist schon seit er denken kann der zukünftigen Königin von Iriann versprochen. Eine eheliche Verbindung zur Königsfamilie bedeutet seinem Vater sehr viel, denn dadurch würde die Familie O´Brien zurück zu ihrer ehemaligen Macht finden. Die Kronprinzessin ist eine gute Freundin für Ash, aber auch nicht mehr. Trotzdem sieht er es als seine Pflicht und eine Ehre, sie zu heiraten. Auch für seine Freundin Raven hegt er keine romantischen Gefühle. Genauer gesagt für gar keine Frau, denn Rowan fühlt sich zu Männern hingezogen. Lange hat er dagegen angekämpft, weil es unnatürlich ist und er der Kronprinzessin versprochen ist. Doch dann lernte er letztes Jahr Ash, den Königssohn von Gwilen, kennen, verliebte sich in ihn und begann alles zu hinterfragen.

Nun steht die Hochzeit kurz bevor und Rowan ist nichtsdestotrotz fest entschlossen, die Ehe einzugehen, bis Ash auftaucht und alles gehörig durcheinanderbringt. Denn über dem Land liegt eine dunkle Magie, die von dem sogenannten Schattenlabyrinth ausgeht, und die Ash geradezu herauszufordern scheint.

 

Meine Meinung:

Diese Rezension schiebe ich schon lange vor mir her, weil ich irgendwie so hin und her gerissen bin und nicht weiß, wie meine abschließende Meinung zu dem Buch lauten soll. Deswegen werde ich jetzt Punkt für Punkt abarbeiten und dann entscheiden. Also mal sehen, was am Ende bei rumkommt.

Das Setting: Mir hat das mittelalterliche Setting super gefallen. Es wurde vor allem durch die Sprache super rübergebracht und hat einen spannenden Rahmen für Rowans Krise bezüglich seiner Sexualität geboten. Aber auch die fantastischen Elemente fand ich gut, sodass sich eine schöne Welt ergeben hat.

Die Charaktere: Rowan als Protagonisten mochte ich total gerne. Gerade am Anfang taucht man sehr in seine Gedankenwelt ab, in der es darum geht, wie schlecht er sich selbst gefühlt hat, als er herausfand, dass er auf Männer steht. Der Prozess der Selbstakzeptanz mit ihm durchzumachen war wirklich sehr bewegend. Während Rowan der Grübler ist, ist Ash der Draufgänger schlechthin. Alles in seinem Leben scheint leicht zu sein und ich finde, die beiden haben sich wunderbar ergänzt. Trotzdem war er mir irgendwie nicht ganz so sympathisch. Seine Abenteuerlust grenzte beinahe an Lebensmüdigkeit und er ist nicht gerade einfühlsam. Umso empathischer sind die beiden Freundinnen von Rowan, vor allem Raven, die ein gelungener Nebencharakter des Buches ist. Ich sag nur Eichhörnchen!

Der Schreibstil: Wie schon erwähnt war die Sprache super ans Setting angepasst und ich muss sagen, dass das eins der wenigen Bücher ist, bei dem mir das tatsächlich gefallen hat. Es war sehr gut und vor allem einheitlich umgesetzt und ging mir nicht auf die Nerven, weil es mit der Zeit zu viel wurde, wie bei einigen anderen Büchern.

Die Handlung: Nun kommen wir zum Knackpunkt. Für eine Fantasy-Geschichte startet das Buch ziemlich langatmig. Die gesamte Spannung ballt sich zum Schluss und dann ist es ziemlich schnell vorbei. Am Anfang wird sehr viel Wert auf Rowans Gefühle gelegt, was ich auch wichtig finde und wie gesagt, hat mir die Thematik super gefallen und hat mich berührt. Allerdings hätte ich es besser gefunden, wenn sie mehr auf die gesamte Geschichte verteilt gewesen wäre und dadurch der Fantasyanteil und die Spannung auch zu Beginn der Handlung präsent gewesen wären.

Tja, und dann ist da noch das Ende. Wie für einen Fantasyroman üblich wird der Bösewicht besiegt und das Buch endet. Aber was ist mit Rowan und Ash?? Was wird aus den beiden und ihrer (vielleicht) Beziehung? Irgendwie hat es sich der Autor sehr leicht gemacht, an dieser Stelle aufzuhören. Nachdem am Anfang so viel Wert auf die Gefühle gelegt wurde, hätte ich mir jetzt auch etwas dazu gewünscht. Vielleicht ein kurzer Epilog „2 Jahre später“ oder so?

So in der Form finde ich das Ende jedenfalls sehr unbefriedigend, was wahrscheinlich mit der Grund ist, warum ich es so schwer finde, ein Urteil zu fällen. Denn die Geschichte fand ich ja toll und das Lesen hat mir Spaß gemacht, aber einiges war nicht stimmig. Deswegen möchte ich euch dieses Buch weder empfehlen noch euch davon abraten. Nachdem ihr meine Rezension gelesen habt, wisst ihr, wo die Schwächen und Stärken des Buches liegen. Entscheidet selbst!

Carolin Wallraven, 21 Jahre

 

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