von Erin Stewart
aus dem Amerikanischen von Henriette Zeltner
Heyne, 2019
Hardcover, 412 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 9783453272255
16,00 Euro
„‚Ava, ich weiß doch, wie dich dieser Online-Unterricht langweilt und wie gern du wieder zur Normalität zurückkehren würdest.”
Normalität. Richtig. Zur alten Normalität. Zur ‚Ava vor dem Feuer‘-Normalität. Zur normalen Normalität.
“Auf. Keinen. Fall.”, sage ich.
Nach einem Feuer verliert die 16-jährige Ava vieles. Ihre Eltern, ihre Cousine, ihr altes Leben- beinahe alles. Doch sie hat überlebt, und nach vielen Operationen ist ihr Körper gekennzeichnet von Narben des Feuers.
Ein Jahr nach dem Feuer möchte jedoch ihre Familie und ihr Arzt, dass sie zurück in den Alltag kehrt. Zurück zur Schule. Wo alle sie anstarren werden. Ihre Tante lässt nicht locker, und so lässt sich Ava auf zwei Wochen ein. Zwei Wochen an ihrer Schule, dann wird sie wieder zurück zu ihrem Onlineunterricht kehren. Doch dann kommt es ganz anders.
Der Klappentext dieses Buches hat mich unfassbar neugierig gemacht! Ich war gespannt, wie die Autorin diese Thematik umsetzt und verarbeitet. Und es war gut, das kann ich schon mal sagen.
Die Charaktere sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Ava ist eine wundervolle Protagonistin. Ich habe ihre ehrlichen Gedanken geliebt und habe immer mit ihr fühlen können. Ihren Humor mochte ich besonders. So selbstironisch! Auch die Nebencharaktere waren alle auf ihre eigene Art besonders und es hat mir Spaß gemacht, jeden einzelnen auf seiner Reise zu begleiten.
Die Idee wurde gut ausgearbeitet. Ich hatte etwas Angst, dass sich das Buch in die Richtung „Ach, plötzlich lieben wir dich mit deinen Narben und obwohl wir dich immer gemobbt haben, ist jetzt alles gut! Ava, du bist so toll!“ wird. So war es aber zum Glück nicht. Man hat viel mehr gesehen, wie Ava selbst sich entwickelt hat und gelernt hat sich selbst zu lieben.
Es gab nicht dramaturgisch viele krasse Wendungen, wie ich es mir bei anderen Büchern immer erhoffe. Dieses Buch hat es aber auch nicht gebraucht. Man merkt von Anfang an, dass es ein ruhiges Buch wird, das Avas Geschichte erzählt und Mut machen soll.
Ich finde, dieses Buch hat viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Es ist so gut und es behandelt ein wichtiges Thema und ich kann abschließend nur sagen: Lest es! Macht viel Werbung dafür! Und liebt es!
Sarah Schröder, 20 Jahre