von Sara Barnard
Fischer, 2018
gebunden, 416 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3737355605
16,99 Euro
Steffi spricht nicht. Ihre Familie und ihre beste Freundin Tem sind die einzigen Ausnahmen. Steffis Stummheit beruht auf selektiven Autismus. Sie hat Angst aufzufallen, weswegen sie nicht mit Fremden spricht. Doch Tem ist seit diesem Schuljahr nicht mehr an Steffis Schule und kann nicht mehr alles übersetzen, was Steffi ihr ins Ohr flüstert. Zum Glück kommt jedoch Rhys neu an ihre Schule. Er ist gehörlos und Steffi und Rhys fangen langsam an Freunde zu werden. Sie kommunizieren über Gebärdensprache. Aus ihrer Freundschaft wird jedoch schnell mehr….
Mir hat das Buch „Vielleicht passiert ein Wunder“ richtig gut gefallen, weil es keine normale Liebesgeschichte ist. Rhys und Steffi sind so ein bezauberndes Paar und es ist schön zu sehen wie sie trotz physischer und psychischer Probleme so gut zurechtkommen und nie die Hoffnung oder den Mut verlieren.
Da das Buch aus Steffis Perspektive geschrieben ist, fühlt man mit ihr mit und kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. In die Höhepunkte des Glücks genauso wie in die Tiefpunkte der Trauer. Ich finde das toll und bin echt beeindruckt, wie die Autorin das geschafft hat. Außerdem ist es auch ein schönes Erlebnis mitzubekommen, wie sich Steffi im Verlauf des Buches verändert, und wie sie es nach und nach mit Hilfe von Rhys schafft, ihre Ängste zu besiegen.
Die Liebe von Steffi und Rhys ist jedoch nicht perfekt und bringt auch Schwierigkeiten mit sich, wie z.B. die Angst, dem anderen nicht helfen zu können. Das macht das ganze Buch viel realistischer.
Neben dem Schwerpunkt Liebe wird das Thema Freundschaft auch sehr ausführlich behandelt. Tem ist mehr oder weniger das genaue Gegenteil von Steffi: Sie spricht viel, sie findet leicht neue Freunde und sie ist sportlich (Steffi hasst Sport). Die beiden haben zusammen viel Spaß, sie necken sich und erzählen sich fast alles.
Dieses Buch ist zu einem meiner absoluten Lieblingsbücher geworden und ich kann es allen empfehlen, die gerne eine etwas andere, aber trotzdem wunderschöne und vor allem realistische Liebesgeschichte über Mut, Hoffnung und die Unvorhersehbarkeit von Liebe lesen wollen.
Sonja Schmitz, 16 Jahre