Elfenkrone

Coverfoto Elfenkrone
Copyright: randomhouse

von Holly Black
aus dem Amerikanischen von Anne Brauner
cbj, 2018
gebunden, 448 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-570-16526-3
17,99 Euro

„Das Elfenreich ist vielleicht wunderschön, doch diese Schönheit gleicht dem Kadaver eines goldenen Hirsches, unter dessen Fell schon die Maden wimmeln, kurz davor, es zum Platzen zu bringen.“

 

Jude war sieben, als sie und ihre Schwester vom General des Hochkönigs ins Elfenreich entführt wurden. Zehn Jahre sind seitdem vergangen und Jude ist fest entschlossen, dass sie trotz der Unterdrückungsversuche der Elfen, welche Sterbliche wie sie verabscheuen, Macht und Ansehen im Elfenreich erlangen kann. Dafür muss sie sich Prinz Cardan, dem jüngsten und grausamsten Sohn des Hochkönigs stellen. Doch das Spiel um Macht nimmt eine unvorhersehbare Wendung und Jude befindet sich mitten in einem Kampf um Intrigen und Verrat…

Erneut entführt uns Holly Black in ihr Elfenreich, und es muss wirklich gesagt werden, dass die „Elfenkrone“-Reihe ihrem Debütroman „Die Geheimnisse des Spiderwick“ und „Der Prinz der Elfen“ (welcher bereits rezensiert wurde) in nichts nachsteht. 

Das Cover spiegelt mit der Krone einen wesentlichen Bestandteil der Handlung wider, denn um diese wird in „Elfenkrone“ erbarmungslos gekämpft.

Für Holly Blacks Schreibstil kann ich nur wieder applaudieren. Sie schafft es mühelos, eine märchenhafte Atmosphäre allein durch ihren Schreibstil zu schaffen. Es gibt nichts auszusetzen. Die Erzählperspektive übernimmt ausschließlich Jude aus dem Ich-Erzähler.

Die Charaktere gefallen mir sehr gut. Eine starke Protagonistin, die sich in einem Spiel um Macht zu bewähren weiß und stets einen Plan B parat hat. Am meisten gefällt mir, dass sie absolut identifizierbar ist. Sie wartet nicht auf ihren Helden, sie ist ihre eigene Heldin. Sie wurde von vielen Nahestehen verraten und betrogen, doch sie gibt sich nicht auf, hat ihr Ziel immer fest vor Augen und ist entschlossen, dieses zu erreichen.

Ihre Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Vivi ein romantischer Quatschkopf ist, den man nur lieben kann, habe ich mich mit Taryn sehr schwer getan. Sie ist genauso, wie ich es nicht ausstehen kann – sie wartet auf ihren Helden. Und für diesen würde sie alles tun.

Für Cardan hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Auch wenn er in einigen Szenen sein wahres Ich offenbart hat, bleibt er mir ein großes Rätsel, auf dessen Lösung ich im zweiten Band gespannt bin.

Die Handlung trifft meinen Geschmack genau auf den Punkt. Magie, Prinzen, Heldinnen und Liebe, was braucht man mehr? Der Handlungsfaden hat nach ungefähr der Hälfte des Buches eine ganz andere, unerwartete Richtung genommen, die für Jude alles verändert hat. Es kam mir vor, als wären das zwei Geschichten gewesen, was den Lesespaß auf Trab hielt. Doch die Wendung wurde überhaupt nicht aus der Nase gezogen, sondern durch unscheinbare Textstellen eingeleitet. Gegen Ende hin galoppierte der Lesespaß aber richtig ( 😀 ). Auf den letzten Seiten, bei denen man es überhaupt nicht mehr erwartet hat, kam erneut eine Wendung und ich muss sagen, dass Jude mich wirklich überrascht hat. Ich kann es kaum noch erwarten, den zweiten Band in der Hand zu halten!!!

Roda Khalaf, 17Jahre

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

“Wer sich Cardan in den Weg stellt, wird sofort hart bestraft, darf nicht mehr am Unterricht im Palast teilnehmen und wird manchmal sogar endgültig vom Hofe vertrieben. Verletzt, vernichtet.”

Band 1, der Auftakt einer grandios düsteren Geschichte!

Jude ist sieben Jahre alt, als ihre Eltern ermordet werden und sie und ihre Schwestern an den Hof des Elfenkönigs verschleppt werden.

Jetzt, zehn Jahre später, hat sie aufgrund ihrer Herkunft immer noch Schwierigkeiten, sich dort zurecht zu finden. Trotzdem möchte sie dazugehören. Doch Prinz Cardan und seine Freunde machen ihr das Leben zur Hölle. Aber Jude lässt sich nicht unterkriegen und bietet ihnen die Stirn. Ob das so eine gute Idee war, erfährt Jude noch früh genug…

Jude lebt jetzt bei dem Mann, der ihre Eltern getötet hat. Auf der einen Seite liebt sie ihn, auf der anderen kann sie ihm nicht vollends verzeihen. Einerseits kann ich Jude verstehen – er sorgt sich um sie -, trotzdem stelle ich mir die Frage “wieso?”. Der Mann hat ihre Eltern umgebracht!

Jude ist sehr mutig und bietet den Elfen immer wieder von neuem die Stirn. Das hat mir sehr gut gefallen. Ein anderer positiver Aspekt ist, dass sie trotz ihrer Stärken auch verletzlich ist und somit menschlich.

Ich habe Cardan von Anfang an geliebt. Ja, er ist ein A…. – das steht außer Frage -, trotzdem hat er eine gewisse Art, die einen in den Bann zieht. Ich habe ihn nie für komplett böse gehalten und immer an das Gute in ihm geglaubt (Ob das stimmt, verrate ich jetzt nicht…).

Die Geschichte hat mich umgehauen. Es gibt so viele unerwartete Wendepunkte. Am Anfang denkt man, es dreht sich nur um das Turnier, und am Ende steckt man mitten in den Intrigen.

Es werden sich auch viele freuen, die andere Bücher aus Holly Blacks Elfenwelt gelesen haben, denn hier begegnet man Severin oder auch König Roiben wieder.

Das Buch wird von Jude aus der Ich-Perspektive im Präsens geschildert. Dadurch fühlt man sich noch näher am Geschehen. Besonders toll an dieser Stelle ist, dass das ein oder andere Mal Dialoge nicht detailliert beschrieben werden und man sich am Ende über eine Überraschung freut.

Das Buch ist durchgehend spannend und so fesselnd, dass ich versucht war vorzublättern und das Ende zu lesen. Auch der Schreibstil ist einfach nur super. Vor allem am Ende, wenn es richtig zur Sache geht, kann man das Buch gar nicht mehr weglegen.

Das Cover ist schlicht und passt gut zum Buch. Für meinen Geschmack hätte es nur  noch ein bisschen mysteriöser sein können. Trotzdem finde ich es schön mit Ästen, die sich um den Titel und die goldene Krone ranken.

Das Buch ist einfach nur fantastisch mysteriös und einfach lesenswert. Für alle.

Katharin Lerner, 15 Jahre

 

 

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