von Hansjörg Nessensohn
ueberreuter, 2019
gebunden, 282 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7641-7092-9
16,95 Euro
Vor zwei Jahren war Jonas mit seiner Familie und der Familie seines besten Freundes Paul auf Mallorca im Sommerurlaub. Sie verbrachten einen wundervollen und unbeschwerten Sommer miteinander. Erst am letzten Tag schleichen sich die beiden Jungs raus, um sich am Strand endlich zum ersten Mal ihren Gefühlen für einander zu stellen. Doch was als Traum beginnt, endet als Albtraum.
Als sie zurückkommen, ist nämlich Lina, Jonas‘ kleine Schwester verschwunden. Jonas gibt sich und Paul die Schuld an ihrem Verschwinden und geht die nächsten zwei Jahre durch die Hölle. Seine Eltern zerbrechen an der Ungewissheit, er verliert Paul und zusätzlich jeden Willen zu leben. So beschließt er, nach Mallorca zurückzukehren um sich dort am zweiten Jahrestag von Linas verschwinden das Leben zu nehmen, um endlich zu ihr zu gelangen. Denn Lina ist tot. Davon ist Jonas überzeugt.
Auf dem Weg nach Mallorca begegnet er dann jedoch Sunny und Timon, die sein Leben ohne zu fragen so richtig auf den Kopf stellen.
Gerade zu Beginn der Geschichte kann Jonas einem nur leidtun. Er ist total am Ende und hat eigentlich nur noch seinen Selbstmord vor Augen, der ihn endlich mit seiner Schwester vereinen soll. Doch dann trifft er an einer heruntergekommenen Raststätte auf Sunny und Timon, die kurzerhand beschließen Jonas zu helfen. Vor allem Timon besteht darauf, für ihn da sein zu wollen. Dabei wird jedoch schnell klar, dass die auch sie selbst so einige Probleme haben. Sunny ist von ihrem Ex schwanger und findet einfach nicht den richtigen Zeitpunkt um es Timon zu beichten, da sie tierische Angst davor hat ihn zu verlieren. Timon hingegen wartet seit Jahren auf den richtigen Moment, um Sunny seine Gefühle zu gestehen, die weit über Freundschaft hinausgehen. Doch er hat ebenfalls Angst davor sie zu verlieren.
Ich finde es beeindruckend, dass die beiden trotz ihrer eigenen Probleme schon an der Raststätte merken, dass Jonas dringend Hilfe braucht und sich um ihn kümmern. Mit der Zeit entwickelt sich so eine Freundschaft zwischen ihnen, die viel tiefer ist, als bei normalen Schulfreunden. Ich persönlich finde es beeindruckend zu beobachten, wie sehr extreme Situationen Menschen zusammen schweißen können. Besonders gut hat mir außerdem gefallen, dass gerade Jonas Geschichte zeigt, dass man manchmal wirklich total am Ende ist und dann die Hilfe von anderen braucht und diese auch zulassen muss. Manchmal sind es Familienmitglieder und Freunde, die für einen da sind, aber manchmal muss man sich eben auch zusammenreißen, weil niemand sonst da ist und die Hilfe von Fremden annehmen.
Ann-Kathrin Opiolka, 17 Jahre