Zufällig vorherbestimmt

Coverfoto: Zufällig vorherbestimmt
Copyright: Carlsen

von Sandhya Menon
aus dem Englischen von Anne Brauner
broschiert, 446 Seiten
Carlsen, 2020
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-551-58413-7
15,00 Euro

Dimple weiß genau, was sie im Leben möchte. Sie möchte Informatik studieren und ihre eigenen Apps entwickeln. Als sie es schafft, ihre Eltern davon zu überzeugen, sie an der  Insomnia Con teilnehmen zu lassen, kann sie es kaum glauben. Den ganzen Sommer darf sie mit anderen engagierten Studienanfängern verbringen um an ihrer eigenen App zu arbeiten. Durch dieses Sommercamp ist ihr großes Idol Jenny Lindt groß rausgekommen und auch Dimple hat große Ziele vor sich.

Als sie an der Insomnia Con ankommt, trifft sie Rishi, der total seltsam irgendwas von wegen zukünftiger Ehe brabbelt und Dimple damit ziemlich verschreckt. Schnell wird ihr klar, dass dies nur ein weiterer Versuch ihrer Eltern zu sein scheint, ihren „Idealen Indischen Ehemann“ zu finden. Sie könnte ausrasten vor Wut und würde Rishi und ihre Eltern am liebsten vom Angesicht dieser Welt verbannen. Dann landen sie und Rishi, wie sollte es auch anders sein, auch noch in einer gemeinsamen Projekt-Gruppe. Es ist einfach zum Verzweifeln. Doch nach und nach muss Dimple zugeben, dass Rishi gar nicht so übel zu sein scheint. Er interessiert sich wirklich für sie und hilft ihr mit der Entwicklung ihrer App. Egal ob des der Plan ihrer Eltern oder Kismet (Schicksal) ist, irgendwas ist da zwischen ihr und Rishi. Das muss sogar Dimple zugeben. Aber kann sie diese Beziehung mit ihren ehrgeizigen Karrierezielen und ihrem Freiheitswillen vereinbaren?

Dimple ist in Amerika geboren und mit völlig anderen Wertvorstellungen aufgewachsen als ihre Eltern. Ihr ist die Ehe überhaupt nicht wichtig. Sie will sich lieber auf ihr Studium konzentrieren, um später Apps entwickeln zu können, die anderen Menschen sogar helfen können. Sie hat regelrecht Angst davor, so zu enden wie ihre Eltern. Sie liebt die beiden zwar, aber sie will auf keinen Fall, wie ihre Mutter, häuslich werden und sich nur um die Erziehung ihrer Kinder kümmern.

Ich kann gut verstehen, wie Dimple sich gefühlt haben muss, als dann Rishi auf einmal bei der Insomnia Con aufkreuzte. Ich glaube, ich wäre an ihrer Stelle genauso ausgerastet. Umso schöner fand ich es jedoch, wie sie es nach und nach geschafft hat, Rishi eine Chance zu geben. Sie macht ihm zwar klar, dass sie keine Beziehung mit ihm eingehen will, jedoch erkennt sie auch, dass er kein übler Kerl ist und ja nichts dafür kann, dass ihre Eltern sie so ausgetrickst haben.

Mir gefällt besonders gut an der Geschichte, wie Dimple sich langsam eingestehen muss, dass sie doch Gefühle für Rishi entwickelt. Sie hat wahnsinnige Angst davor, dadurch ihre Vorsätze zu verraten und so nicht alle Energie in die App-Entwicklung stecken zu können. Sie fürchtet, ihre Pläne vielleicht etwas anpassen zu müssen, aber Pläne ändern sich nun mal. Das lernt vor alle auch Rishi, der eigentlich am MIT Ingenieur werden soll, aber doch so viel lieber nur zeichnet. Zusammen haben die beiden den Mut sich neuen Plänen zu stellen, was ich persönlich super schön finde.

Ann-Kathrin Opiolka, 19 Jahre

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