von Armin Kaster
Jungbrunnen, 2020
gebunden, 282 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7026-5942-4
18,00 Euro
Seit sie denken können heißt es: Frida, Jim und Karl gegen den Rest der Welt.
Als sie Kinder sind, wohnen ihre Familien zusammen und den Zwillingen und Frida gehört praktisch das ganze Haus für ihre Abenteuer. Auch später, als Frida mit ihren Eltern in ein eigenes Haus zieht, bleiben die Drei unzertrennlich. Fast so, als wären sie alle Geschwister. Zusammen unternehmen sie die verrücktesten Dinge, die sie jedes Mal nur noch weiter zusammenschweißen.
Doch als die Familien im Sommer, als alle Drei 16 werden, zusammen nach Portugal fahren, scheint sich etwas in ihrer Beziehung zu verändern. Unschuldige Berührungen, sind auf einmal nicht mehr ganz so unschuldig und dann taucht plötzlich Lilly auf, die das Leben der Drei völlig auf den Kopf stellt. Auf einmal interessiert sich Karl nur noch für sie, und die einst so feste Bindung zwischen Frida und den Jungs scheint sich langsam aufzulösen. Denn plötzlich heißt es nicht mehr Frida, Jim und Karl, sondern stattdessen Karl und Lilly. Doch welche Auswirkungen hat das auf ihr Leben?
Können sie diese Veränderung zulassen? Ist es Zeit, dass jeder seinen eigenen Weg geht und seinen doch sehr engen Kokon verlässt, oder sollte doch lieber alles so bleiben, wie es immer war. Denn eigentlich gehören sie doch zusammen. Alle drei. Oder?
Frida, Jim und Karl verbindet eine wirklich nur schwer beschreibbare Beziehung. Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel. Als Leser wird man zu Beginn beinahe neidisch, da die Drei etwas teilen, was, glaube ich, nur sehr wenige Menschen in diesem Ausmaß erfahren. Sie vertrauen sich blind und wissen trotz gelegentlicher Streitereien, dass sie sich immer aufeinander verlassen können. Ihre Freundschaft hat ein Maß an Intimität, das wirklich außergewöhnlich ist.
Auf den ersten Blick scheint dies den Dreien eine unglaubliche Freiheit zu schenken, da es „sie gegen den Rest der Welt“ bedeutet. Die Drei wirken wie eine Naturgewalt, die niemand bändigen kann, aber irgendwann wird klar, dass diese enge Bindung auch wie ein Gefängnis sein kann. Sie hocken tagtäglich aufeinander und niemand hat mal Zeit nur für sich. Gerade der ruhige und besonnene Jim scheint unbewusst darunter zu leiden, da vor allem Frida doch eine sehr laute Persönlichkeit ist.
Als Karl dann Lilly kennenlernt, erleben die Freunde zum ersten Mal in ihrem Leben, dass sich etwas zwischen sie stellt. Natürlich macht es ihnen Angst, aber es bringt auch eine ungeahnte Freiheit mit sich, und die Drei lernen sich auch mal alleine in der Welt zurechtzufinden, neue Freunde zu suchen und ihren eigenen Weg zu finden. Dadurch ist ihre Geschichte ein wunderschönes Beispiel dafür, dass man gerade auf dem Weg in die Erwachsenenwelt immer für Veränderungen offen sein sollte. Manche Freunde kennt man schon sein Leben lang und sie werden auch immer für einen da sein, aber es lohnt sich auf jeden Fall, mal aus seinem kleinen Kokon heraus zu kommen und der Welt außerhalb eine Chance zu geben.
Diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ich habe sie gern gelesen.
Ann-Kathrin Opiolka, 18 Jahre