Dragonfly – Finde deine Bestimmung

Coverfoto Dragonfly
Copyright: Coppenrath

Von Antoinette Lühmann
Coppenrath, 2016
Gebunden, 412 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-649-66684-4
16,95 Euro

In Himmerland ist nichts mehr so, wie es einmal war und wie es sein sollte. Die Magie verschwindet immer mehr. Der König liegt in einem tiefen Schlaf und sein Sohn, Prinz Borge, verbockt eine Aufgabe nach der anderen. Den Menschen geht es schlecht, denn die Vorräte werden immer knapper und sie brauchen die Magie zum Überleben. Schon seit einiger Zeit wurde kein einziges magisches Wesen mehr gesehen, denn sie werden in der Universität von Ousia festgehalten. Das Volk wird über all dies im Dunkeln gelassen und lebt in Angst und Furcht vor den Bewohnern der Zitadelle.

Charlotte gehört zum unterdrückten Volk und muss sich um ihre taubstumme Familie kümmern. Sie führt ein einfaches Leben und steht kurz vor ihrer Einführung in die Gesellschaft. Das Trivium ist eine Zeremonie, bei der die 14-jährigen Jugendlichen ihre Bestimmung und Aufgabe zugeteilt bekommen.

Fynn ist junger Soldat der Stadtwache in der Zitadelle. Er ist schon seit zwei Jahren dort und erkundet den Ort widerrechtlich. Dabei findet er ein Bild von Charlotte, als  sie ein kleines Mädchen war, und sie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Bei ihrem Trivium sieht er sie zum ersten Mal persönlich und seitdem lässt das junge Mädchen ihn nicht mehr los. Ihre Wege kreuzen sich immer wieder und nach kurzer Zeit sind ihre Schicksale verbunden.

Prinz Borge ist fasziniert von der Technik und will damit seinem Reich wieder zu neuem Glanz verhelfen. Er experimentiert aber auch mit den magischen Wesen. Wie zum Beispiel mit einer Blitzeule, um den Blitz, den sie produziert, zu rekonstruieren. Davon wird er immer besessener und verliert dabei mehr und mehr die Kontrolle über seinen Rat und sein Land.

Der Dekan Kasper Olsen leitet die Universität Ousia. Er missbilligt die technischen Experimente des Prinzen und auch, dass er die magischen Wesen einsperrt, missbraucht und unterdrückt. Er forscht daran, warum die Magie immer weiter aus Himmerland verschwindet, traut sich jedoch nicht, dem Prinzen das technische Forschen zu untersagen.

Hauptmann Eisenhauer ist verliebt in die Nixe Lille und hält sie gefangen. Um sie zu erpressen, sucht er wie besessen ihre Tochter und als die Zeit des Triviums gekommen ist, lässt er alle magiebegabten Mädchen in die Zitadelle bringen, um herauszufinden, wer es ist. Doch das ist nicht sein einziger Plan. Er will außerdem alle magischen Wesen in seine Gewalt bringen, ebenso wie das ganze Königreich.

Die Geschichte: Bei Charlottes Trivium läuft alles anders, als erwartet. Denn angeblich hat sie eine magische Begabung, aber sie ist sich sicher, dass das unmöglich ist. Doch auch für Hauptmann Eisenhauer läuft nicht alles nach Plan. Ein Rebell taucht bei der Zeremonie auf und findet heraus, welche Kinder eine magische Begabung haben. Schon beginnt ein Kampf um diese Kinder, bei dem es um Entführung und Verrat geht. Charlotte und Fynn sind mittendrin und geraten unwissend zwischen die Fronten.

„Zusammen würden sie einen Weg finden, den Wächtern und den Rebellen zu entkommen. Aber sie fragte sich, ob es nicht Zeit war, ihre Gabe für das Gute zu nutzen und nicht immer nur, um sich selbst den Hals zu retten.“

 Meine Meinung:

Die Story ist ganz schön, aber auch typisch und klassisch für Fantasy-Romane. Es ist nichts Neues.

Leider hat die Geschichte mich erst ab Seite 250 gefesselt. Die ersten Seiten sind zähflüssig und ich bin nicht wirklich reingekommen. Das liegt zum einen daran, dass das Buch aus der Sicht von vielen Personen geschrieben ist. Gerade für den Anfang  ist das verwirrend und ich konnte keine Beziehung zu den einzelnen Figuren aufbauen. Zum anderen ist die Protagonistin erst 14 und die schicksalhafte Liebe, die auf dem Einband versprochen wird, bleibt eher eine zärtliche Andeutung. Überhaupt verspricht der Einband mehr als er hält. Schade, dass das Potenzial der Geschichte nicht voll ausgeschöpft wird. Denn das Ende ist wirklich gut gelungen und spannend.

Der Schreibstil der Autorin ist im Großen und Ganzen ganz angenehm. Das Einzige, was mich etwas gestört hat, war, dass es teilweise zeitliche Sprünge innerhalb von zwei Sätzen gab. Ohne, dass die vergangene Zeit dazwischen beschrieben wurde. Auch wenn es nur ein paar Minuten waren, die nicht beschrieben wurde, hat es trotzdem meinen Lesefluss gestört.

Alles in Allem ist es eine nette Geschichte, mit einigen spannenden Elementen, hauptsächlich für jüngere, phantasievolle Kinder.  Für mich war sie einfach und locker zu lesen, hat mich aber nicht komplett mitgerissen.

Carolin Wallraven, 18 Jahre

 

 

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