Scythe Band 1- Die Hüter des Todes

Coverfoto Scythe 1
Copyright: Fischerverlage

von Neal Shusterman
Sauerländer, 2017
gebunden, 528 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7373-5506-3
19,99 Euro

Die Menschen haben vor einigen Jahrhunderten die Sterblichkeit besiegt. Zusätzlich hat die Cloud, die damals die Welt vernetzte, ein Bewusstsein erlangt und sich den Menschen untergeordnet. Die Menschen haben diese Cloud “Thunderhead” genannt und ihr jegliche Befugnisse erteilt, da eine künstliche Intelligenz besser geeignet war, sich um die Menschen zu kümmern und diese zu führen als die Menschen selbst. Denn Menschen werden von Macht, Gier und Emotionen geleitet.

Thunderhead kümmert sich um jedes Individuum auf der Erde. Das Einzige, was die Menschen ihm nicht übertragen haben, ist das Recht über Leben und Tod. Denn es sollte keine Maschine, so intelligent sie auch sein mag, über das Lebensende eines Menschen entscheiden. Aber wie sollte der Überbevölkerung der Welt Einhalt geboten werden, wenn kein Mensch mehr auf natürliche Weise aus dem Leben scheiden wollte?

Die Scythe tragen die Aufgabe, anhand von Statistiken das Leben verschiedener Menschen zu beenden, was auch als „Nachlese“ bezeichnet wird. Scythe existieren außerhalb des Systems des Thunderheads, das bedeutet, sie stehen über allen Regeln und können nicht direkt mit dem Thunderhead kommunizieren– und er darf sich in keinerlei Scythe- Angelegenheiten einmischen, egal was auch passiert.

Citra & Rowan werden als Scythe Lehrlinge von Scythe Faraday ausgewählt, obwohl beide es nicht wollen. Bei der nächsten Versammlung sorgt dies für ordentlich Trubel, da es normalerweise nur einen Lehrling pro Scythe gibt. Es wird beschlossen dass derjenige, der am Ende des Jahres den Scythe Ring bekommt, den anderen als ersten Akt seines Amtes „nachlesen“ muss.

Einige Zeit später „liest“ sich Faraday selbst „nach“ ( d.h. er beendet sein Leben), um, wie man später erfährt, die beiden Lehrlinge von dieser Pflicht zu befreien, aber leider geht die Rechnung nicht auf. Die Ausbildung der beiden wird fortgesetzt. Rowan kommt zu Scythe Goddard, dem Anführer der neuen Garde, die das Töten genießt und die für eine Abschaffung der Quoten ist.

Rowan wird zur Kampfmaschine ohne Gewissen ausgebildet, auch wenn er versucht, seine Werte aus der Lehre bei Faraday nicht zu vergessen. Citra kommt zu Scythe Marie Curie, einer Freundin von Faraday und zusätzlich einer Legende unter den Scythe, welche der alten Garde angehört.

Zwischen Citra und Rowan haben sich zu Beginn der Ausbildung Gefühle füreinander entwickelt, aber sie haben diese unterdrückt, da eine Beziehung unter den Scythe nicht erlaubt ist, aber trotzdem sorgen sie sich umeinander während ihrer getrennten Ausbildung. Citra wird aus heiterem Himmel der Mord an Faraday angehängt und sie befindet sich auf der Flucht. Rowan hat damit zu kämpfen, sein Gewissen zu behalten und nicht zur gefühllosen Maschine zu werden. Für beide rückt das Winterkonklave immer näher– und so auch der Tod des jeweils anderen…

Meine Meinung:

Citra und Rowan sind unglaublich großartige Charaktere, ich konnte sehr gut nachempfinden, wie beide mitdem Umblättern  jeder Seite persönlich gewachsen sind. Ihre Verbindung wurde nie groß mit Worten beschrieben, aber trotzdem war sie da und ich habe die tiefe Verbindung bzw. Dynamik zwischen den Zeilen gemerkt. Trotzdem hätte ich es manchmal toll gefunden, etwas mehr Details dazu zu bekommen. Citra und Rowan verfolgen beide das gleiche Ziel: Sie wollen es irgendwie schaffen, das der Andere das letzte Konklave überlebt, auch wenn ihre Denkweisen ziemlich unterschiedlich sind, aber ich verrate nicht , wer die bessere Idee hat 😀

Der Auto Neil Shustermann hat mich immer wieder mit neuen und kreativen Cliffhangern ins Staunen versetzt, sei es das mit Faraday oder auch die Aktionen von Rowan unter Goddards Einfluss. Man hat genau gemerkt, wie viele Gedanken sich der Autor zu den einzelnen Prozessen in seiner Welt gemacht hat, egal ob zum Thunderhead oder dem Scythetum.

Der Wechsel zwischen den Sichten von Citra und Rowan war genau richtig und ich kann es nicht abstreiten, dass es auch interessant war, einige Tagebucheinträge von anderen Scythe zu lesen, die als Kapiteleinschübe integriert waren. Der ganze Roman ist mit allen Elementen sowohl für Mädchen als auch für Jungs geeignet.

Sehr interessante Zukunftsidee, an der vielleicht sogar eines Tages etwas dran sein könnte. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe alle drei Bücher innerhalb kürzester Zeit verschlungen.

Eine absolute Empfehlung für Fans von Science-Fiction, die mal eine andere Zukunftswelt lesen möchten, egal ob männlich oder weiblich..

Lena Weingarten, 21 Jahre

 

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