von Vanessa Walder
Loewe, 2019
gebunden, 269 Seiten
ab 10 Jahren
ISBN 978-3-7855-8901-4
12,95 Euro
Enni ist eine Waise und ihr Leben besteht aus wechselnden Pflegefamilien und Pflegeheimen. Durch ihre Wutanfälle verliert sie einen Platz nach dem anderen. Dann kommt sie zur Familie Haagen. Dort scheint sie sich zum ersten Mal wohlzufühlen. Sie ist das einzige Pflegekind und sie hat dort einen Bruder namens Noah, und die Haagens haben genug Geld, um sich gut um sie zu kümmern.
Doch dann wollen sie wegziehen und wen können sie natürlich nicht mitnehmen: Enni! Nach einem ihrer legendären Wutausbrüche stecken die Haagens sie in ein Internat in Saaks. Doch ihr einziger Wunsch ist es, wieder bei Noah zu sein, dem einzigen Menschen, den sie je als richtigen Bruder angesehen hat.
Ich finde das Buch echt cool, da es einmal etwas anderes ist. Enni ist ein richtig cooler Charakter. Sie ist rebellisch und dazu auch noch intelligent und eine richtige Rechenbestie😂. Sie klügelt sehr gerne Pläne aus, doch schreckt sie auch nicht vor kriminelleren Wegen zurück, was ich ein wenig hart finde. Ich finde es aber gut, dass das Leben von Waisen und Kinderheimen sehr gut dargestellt ist und einen darüber nachdenken lässt, wie es ist, wenn man niemanden hat.
Zum Glück findet Enni ja Verbündete in Saaks, welche ich auch sehr cool finde. Alle sind zwar mehr oder weniger speziell, aber jeder Mensch ist verschieden, doch das macht es ja gerade so interessant, oder?
Das Cover finde ich echt cool und der lockere Schreibstil macht das Buch, durch seine Ähnlichkeit mit einem Tagebuch, etwas positiver. Denn das Thema an sich ist ja eher traurig, weil Enni gerade erst elf Jahre alt ist und schon viel Schlimmes erlebt hat.
Ein wenig komisch finde ich allerdings, dass die Autorin jedes Mal, wenn Enni Schimpfwörter benutzt, diese durchstreicht. Es wirkt unnatürlich und nervt auch auf die Dauer, weil einfach Wörter fehlen und ständig Striche im Buch sind. Erst fand ich es spannend, weil ich erraten wollte, was da gestanden hätte, aber schon nach dem zehnten Mal wurde es mir ein wenig zu viel. Ich finde, das hätte nicht sein müssen.
Trotzdem kann ich das Buch Kindern weiterempfehlen, weil es auf seine Art lustig und nachdenklich zugleich ist.
Sophie Heuschkel, 14 Jahre